Digitale Aufarbeitung des Themas Kinderkuren in Westfalen

03.04.2023 Astrid Weber

Abteilung für westfälische Landesgeschichte am Historischen Seminar der WWU Münster, Erlebnismuseum „Westfälische Salzwelten“ in Bad Sassendorf, digital

Grafik/ © Westfälische Salzwelten (abgerufen am: 3. März 2023 unter: www.uni-muenster.de/Geschichte/histsem/LG-G/Forschen/projekte.html)

Während in den 1950er- und 1960er-Jahren Kindererholungskuren als ein wesentliches Element der Gesundheitsfürsorge gesehen wurden, haben die oft negativen und zum Teil traumatischen Erfahrungen zahlreicher „Verschickungskinder“ in den letzten Jahren diese Perspektive in Frage gestellt. Im bürgerwissenschaftlichen Projekt „Kinderkuren in Westfalen“ ist die Abteilung für westfälische Landesgeschichte am Historischen Seminar der Universität in Münster in Kooperation mit dem Erlebnismuseum „Westfälische Salzwelten“ der Thematik nachgegangen. Aufgrund der Nähe zum Ruhrgebiet wurde Bad Sassendorf schon früh zu einem Zentrum der Kindererholungsheime. Im Rahmen des Projekts wurden Archivrecherchen mit den Erfahrungen von Zeitzeugen verbunden und dafür Studierende, Betroffene und Bürgerinnen und Bürger einbezogen. Entstanden ist daraus auch ein digitaler Rundgang, in welchem das virtuelle Mädchen „Petra“ von den Erlebnissen in der Kinderheilanstalt in den 1960er-Jahren erzählt. Dieser ist seit 2022 über die Museums-App der Westfälischen Salzwelten abrufbar und soll auf diese Weise den Kuralltag für Besuchende multiperspektivisch erlebbar machen. Aufgrund der starken Bürger-Einbindung und der hohen gesellschaftlichen Relevanz gewann das Projekt im Jahr 2020 den WWU-Citizen-Science-Wettbewerb.