Spurensuche zum Kolonialismus in Hagen

06.02.2020

Fernuniversität Hagen und Hagener Heimatbund e. V.

Im Stadtplan markiert: „koloniale Orte“ der Stadt Hagen Foto/ Anja Wetter/ FernUniversität Hagen

Wer an Städte mit „kolonialer Vergangenheit“ denkt, hat sogleich Bremen oder Hamburg im Fokus. Aber es gab eine Zeit, in der auch Binnenstädte mit dem Kolonialismus zu tun hatten, zum Beispiel Hagen. Spuren sind hier bis heute sichtbar. Das Lehrgebiet „Geschichte Europas in der Welt“ der Fernuniversität Hagen hat 2019 in einem Forschungsprojekt gemeinsam mit Studierenden lokale Kolonialgeschichte(n) aufgearbeitet. Der Hagener Heimatbund e. V. hat die Akteure tatkräftig unterstützt. Verarbeitet wurden die Ergebnisse in einer umfangreichen Broschüre: „Koloniale Vergangenheiten der Stadt Hagen“. Ergänzend gibt es einen Stadtplan, der einen ungewohnten Blick auf die südwestfälische Stadt wirft. Insgesamt 21 „koloniale Orte“ mit kurzen Erklärungstexten zeigt der Plan, darunter sind Kaffeepflückerinnen-Fenster im früheren Verwaltungsgebäude der Firma Hussel und das Geburtshaus von Burkhart Waldecker. Der Hagener Ethnologe entdeckte 1937 den südlichsten Zufluss des Nils im heutigen Burundi. Der Stadtplan ist erhältlich in der Touristeninformation „HAGENinfo“, Körnerstraße 25 in Hagen.