Studierende der Universität Münster werten Feldkorrespondenz aus

06.06.2023 Sarah Pfeil

Universität Münster

Feldpostkarte Heinrich Echtermeyers vom 12. Juli 1917. Foto/ Nachlass Echtermeyer, Familienbesitz

Von Juli 1916 bis November 1918 schrieb Heinrich Echtermeyer 57 Feldpostbriefe und Postkarten von der Ostfront an seinen Bruder Bernhard. Als der aus dem westfälischen Halverde stammende Landwirt im Mai 1916 als Landsturmmann in das deutsche Heer eingezogen wird, dauerte der Erste Weltkrieg bereits knapp zwei Jahre. In der überlieferten Feldpost beschreibt Echtermeyer die von ihm erlebte Kriegswirklichkeit.

Die portofreie Feldpost ermöglichte den Soldaten an der Front die Aufrechterhaltung von familiären und sozialen Bindungen in der Heimat. Daher erweist sich ein tiefergehender Blick in Feldpost-Korrespondenzen auch aus wissenschaftlicher Perspektive als gewinnbringend, können doch Feldpostsendungen wichtige zusätzliche Informationen zum Alltag an der Front und in der Heimat liefern. So wird Feldpost häufig in Untersuchungen als historische Quelle für beispielsweise Sozial- und Kommunikationsgeschichte, Alltagsgeschichte, Mikrogeschichte oder Militärgeschichte genutzt und in vielen Archiven aufbewahrt.

Der Publikation „‚So will ich dir Gruß aus weiter Ferne schicken.‘ Feldpost des westfälischen Landsturmmanns Heinrich Echtermeyer, 1916–1918“ von Alexander Kraus und Fabian Köster sind fünfzehn Kommentare an die Seite gestellt, die von Studierenden der Universität Münster erarbeitet wurden. In ihnen werden einzelne Aspekte der Feldpostbriefe Echtermeyers exemplarisch analysiert. Sie ist 2021 in der Schriftenreihe „Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster“ erschienen. Der Blog der Kommission für Alltagskulturforschung berichtet darüber unter: www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/feldpost-wissenschaftlich-ausgewertet/