KulturSpur im ehemaligen Zwangsarbeiterlager beleuchtete Geschichte der heutigen Wohneinheiten

04.11.2022 Astrid Weber

Kortum-Gesellschaft Bochum e. V., Bündnis Bochum gegen Rechts und andere

Teilnehmende bei einer Führung am Tag des offenen Denkmals 2022 Foto/ Hans Hanke

Das ehemalige Zwangsarbeiterlager an der Bergener Straße 116a-i in Bochum-Bergen konnte am Tag des offenen Denkmals 2022 aufgrund gemeinsamer Bemühungen von Behörden und Vereinen mit seiner bewegten Geschichte ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt werden. In dem seit 1943/1944 errichteten Komplex waren hunderte Zwangsarbeiter der Zeche Constantin der Große untergebracht. Nach Kriegsende dienten die Gebäude zu Wohnzwecken — und das bis heute. Dieser wichtige historische Ort, der vielen Bochumerinnen und Bochumern wenig bekannt ist, wurde im Rahmen der KulturSpur auf Initiative von Stadtarchiv und Unterer Denkmalbehörde erfahrbar.
Die Kortum-Gesellschaft Bochum e. V. und das Bündnis Bochum gegen Rechts boten gemeinsam Führungen an. Darüber hinaus informierten Stadtarchiv — Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Untere Denkmalbehörde Bochum und Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bochum über Zwangsarbeit im Ruhrbergbau und den aktuellen Forschungsstand zur Lagergeschichte, Herausforderungen und Chancen des Denkmalschutzes sowie die denkmalgerechte Sanierung des Geländes. Die Siedlung steht aufgrund ihrer großen zeitgeschichtlichen Bedeutung und ihres hohen dokumentarischen Werts seit 2003 unter Denkmalschutz. Sie ist sowohl ein bauliches Zeugnis des verbrecherischen nationalsozialistischen Zwangsarbeitersystems als auch der Wiederbelebung des Bochumer Bergbaus nach 1945.
Weitere Informationen unter: www.kortumgesellschaft.de