„Weg der Erinnerung“ – Gedenkort Stadtwaldlager Bocholt

02.05.2022 Astrid Weber

Verein für Heimatpflege Bocholt E. V., Kreis Borken

Gemeinsam mit Projektverantwortlichen durchtrennen Bürgermeister Thomas Kerkhoff (von links), Gerd Wiesmann vom Heimatverein und Kulturdezernent Thomas Waschki symbolisch das Band am neuen „Weg der Erinnerung“. Foto/ Stadt Bocholt

Mit dem Projekt unterstützt der Verein für Heimatpflege Bocholt e. V. das Ziel, die Erinnerungskultur in das Bewusstsein der Bocholter Bürgerinnen und Bürger und weiterer Interessierter zu rücken. Der Bocholter Stadtwald war mehrere Jahrzehnte von sehr unterschiedlichen politischen Ereignissen und Interessenlagen betroffen: errichtet von geflüchteten SA-Männern der sogenannten Österreichischen Legion, genutzt dann von der Deutschen Wehrmacht, Lager auch für Zwangsarbeiter, Gefangenenlager im Zweiten Weltkrieg, Durchgangslager für circa 6.000 befreite Juden auf dem Wege nach Haifa, Hauptdurchgangslager für über 25.000 Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und aus der ehemaligen DDR sowie 1956 Durchgangslager für geflüchtete Ungarn. Anhand von Fotos, Texten und QR-Codes auf Tafeln kann man Informationen zur Geschichte des ehemaligen Lagers erhalten. Der Verein für Heimatpflege Bocholt möchte insbesondere junge Altersgruppen an diesen Teil der Stadtgeschichte heranführen. Auch für fremdsprachige Gäste ist das digitale Angebot mittels QR-Code interessant, da die hinterlegten Informationen automatisch ins Englische übersetzt werden. Bei dem Projekt wurde der Verein vom Fachbereich Kultur und Bildung der Stadt Bocholt, dem Arbeitskreis Synagogenlandschaften sowie dem Historiker Dr. des. Marius Lange unterstützt. Das Vorhaben wurde im LEADER-Förderprogramm „Region Bocholter Aa“ umgesetzt. Weitere Informationen unter: www.bocholt.de/rathaus/kultur-und-bildung/erinnerungskultur/gedenkstaetten/mahnmal-stadtwaldlager-1987/