Die emotionale Kraft von Musik ist für Menschen mit Demenz eine Möglichkeit, wieder Zugang zu ihren Erinnerungen und ihrer eigenen Biografie zu finden sowie anderen Menschen in Kommunikation zu treten. Das Kooperationsprojekt „Erinnerungsstücke – Trautes Heim“ der Musikschule für den Kreis Gütersloh, des Theaters Gütersloh sowie des Fachbereichs Soziales, Abteilung Senioren- und Behindertenarbeit der Stadt Gütersloh nutzt die verbindende und die Gefühle ansprechende Funktion von Musik, um die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Demenz zu verbessern.
Im Rahmen des Projekts wurden Methoden der Biografiearbeit und der musikalischen Bildung miteinander kombiniert, um den Teilnehmenden mit Demenz kulturelle Erfahrungen und Begegnungen zu ermöglichen. In dem von der Bürgerstiftung Gütersloh und dem Landesprogramm „Fonds Kulturelle Bildung im Alter“ geförderten Projekt kamen neben den drei Kooperationspartnern auch Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Künstlerinnen und Künstler sowie Musikvermittlerinnen und -vermittler der freien Szene zusammen und kombinierten ihre unterschiedlichen Perspektiven und Expertisen. In einer Vorbereitungsphase wurden strukturierte Gespräche mit den Teilnehmenden geführt und musikalische Workshops in verschiedenen Betreuungseinrichtungen in Gütersloh veranstaltet. Abschluss dieser Gespräche und Workshops war ein moderiertes Konzert im Theater Gütersloh für Menschen mit Demenz, deren Angehörige, Menschen in pflegenden Tätigkeiten und alle, die gemeinsam mit der älteren Generation etwas erleben möchten. Das Konzert war interaktiv und intergenerationell angelegt, die „Erinnerungsstücke“ sollten das Publikum zu Erinnerungen anregen. Im Mittelpunkt stand die Freude am gemeinsamen Musikhören.
Das Projekt „Erinnerungsstücke – Trautes Heim“ zeigt beispielhaft, wie kulturelle Teilhabe und biografische Ansätze die Lebensqualität von Menschen mit Demenz stärken können. Es verbindet Generationen und schafft durch Musik einen Raum der Begegnung, der Fürsorge und des gegenseitigen Verstehens.