Gedenken an Zechenunglück: Wertschätzung der Pionier-Arbeit der Bergleute

23.03.2020

Historischer Arbeitskreis Massen, Unna

Hartmut Hegeler und Dr. Peter Kracht (v. l.) aus Unna neben der Gedenktafel auf dem Westfriedhof Foto/ Thoms

Am 19. September 1883 starben 16 Bergleute in der Zeche Massen bei Unna. Zehn von ihnen wurden damals auf dem Westfriedhof Unna beigesetzt, sechs auf ihren Heimatfriedhöfen. 137 Jahre nach der Katastrophe verblasst diese Vergangenheit im Bewusstsein der Bevölkerung. Auf Initiative des Historischen Arbeitskreises Massen wurde 2015 ein Gedenkstein auf dem Westfriedhof restauriert und wird seitdem gepflegt. Er schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und erweist denen Ehre, die ihr Leben für den Bergbau ließen, denn mehr als 500 Bergleute in der Region starben unter Tage. Andererseits war der Bergbau eine Grundlage für die Wohlstandsentwicklung der Region – damals und bis in die heutige Zeit. In Massen zeugen noch die ehemaligen Steigerhäuser an der Dortmunder Straße und die Bergarbeitersiedlung in der Buderuskolonie vom Boom dieser Zeit. Die Zechen im Ruhrgebiet sind nun stillgelegt. Die Arbeitsplätze gingen im Strukturwandel verloren. Heute sind andere Qualifikationen für Berufe nötig. Wenige sind heute noch solch gefährlichen Arbeitsbedingungen wie damals ausgesetzt. So ist die Erinnerung an das Unglück zugleich Mahnung, stetig die Arbeitssicherheit zu verbessern und die sozialen Belange des Lebens gerecht zu gestalten.

Kategorie: Erinnerungskultur